Elmshorn Katie Freudenschuss trifft das Lachzentrum
nach Elvira Nickmann (Hamburger Abendblatt)
Manchmal kommt es plötzlich, dann wieder rollt es am Mittwochabend wie eine Flutwelle durchs Elmshorner Haus 13: Das Lachen will kein Ende nehmen, denn Katie Freudenschuss ist mit ihrem Programm „Bis Hollywood is eh zu weit“ zu Gast.
Auf der in Schwarz gehaltenen Bühne steht ein Klavier, davor ein Pferdehocker, eine überdimensionierte rote Tasse und ein Ventilator – mehr braucht sie nicht. Die Entertainerin, die sich als Pianistin, Songschreiberin, Sängerin und „Sachensagerin“ beschreibt, ist nicht nur vielseitig, sie beherrscht auch die hohe Kunst der Improvisation. Sie geht in den Dialog mit den Zuschauern und nimmt auf die Schippe, was ihr unterkommt. Auf der Bühne ein Temperamentbündel und immer mit dem nötigen Glamour im Gepäck, und sei es nur in Form von hochhackigen Glitzer-High-Heels, fegt sie durchs Programm..
Dem Zeitgeist entsprechend, zeigt sie als Nächstes ihre Performance als Castingteilnehmerin. „Du bist weiter!“, ruft ihr ein Mann danach zu. Alles lacht, und sie legt noch einen drauf mit ihrer Vision eines Titelsongs für ein zukunftsweisendes Format: „Deutschland sucht den Superobdachlosen und wir sind alle mit dabei.“
Unter den Veranstaltungsbesuchern ist Susanne Voß. Sie hat keine Hemmungen, auf Freudenschuss‘ Nachfrage nach dem Beuteschema Auskunft zu geben: jung müsse er sein, muskulös und lange Haare haben. So viel Mut muss belohnt werden, die Entertainerin ordert ein Sektchen für Susanne und fragt schon mal in die Runde, ob denn heute da was Passendes dabei sei. „Also wenn ihr jemanden kennt, das kann man ja alles organisieren“, schlägt sie vor. „Sie ist nicht so männerfeindlich, sie veräppelt auch die Frauen“, sagt Susanne Voß. Und auch alles andere. Zum Schluss improvisiert Freudenschuss noch das „Elmshorn-Lied“ über das kaputte Schwimmbad, das hässliche Rathaus und die Straßenreinigung. Tosender Applaus – sie hat ihn sich verdient.